„Ich bin ein Grenzgänger“
Wie Thorsten Nieuwenhuizen die krassen Veränderungen in seinem Berufsleben meistert
Thorsten Nieuwenhuizen hat einen erstaunlichen Lebenslauf: Abitur mit 1,0, Doktortitel, Karriere als Manager. Zwei Auszeiten. Tiefe Krisen. Neue Jobs. Zwei Bücher. Heute ist er 51 Jahre alt, wohnt wieder bei seinen Eltern und sucht die nächste Herausforderung. Im Interview hat er mir erzählt, was er durch all die Veränderungen gelernt hat.
Du hast ein wildes Berufsleben hinter Dir. Am besten, wir fangen am Anfang an, oder?
Alles klar. Also: Nach dem Abi habe ich Wirtschaftsmathematik studiert. Danach wusste ich nicht recht, was ich machen sollte. Also habe ich promoviert. Danach wusste ich wieder nicht, was kommen sollte. Schließlich bin ich bei Tchibo in der Logistik gelandet. Weil ich ja einen Doktortitel in Logistik hatte.
Und? Wie war’s da?
Zweieinhalb Jahre ging’s nur bergauf: mehr Verantwortung, Karrieresprünge, mehr Geld, spannendere Projekte. Dann stand ein Projekt in den USA an, ich sollte die Logistik verantworten, ich wäre nach New York gezogen. Aber der Vorstand hat das Projekt abgeblasen. Das war ein emotionaler Knackpunkt für mich. Auf einmal war da Stagnation.
Wie hast Du Dich da gefühlt?
Ich hatte New York so reizvoll gefunden. Gedanklich war ich schon in Brooklyn und dachte: „Wie geil! Ich kann über den Teich hüpfen und in Brooklyn leben und dort abends nach der Arbeit tolle Konzerte besuchen.“ Und jetzt wurde dieser Traum nicht wahr. Da war ich sehr enttäuscht. Ungefähr zur gleichen Zeit habe ich an einem Programm teilgenommen, das sich Seitenwechsel nannte.
Was war das?
Seitenwechsel ist ein Programm, das Managern einen Einblick in die soziale Welt ermöglicht: Drogenentzug, Obdachlosenhilfe, Behinderteneinrichtungen und vieles mehr. Ich habe eine Woche Praktikum auf einer Palliativstation gemacht. Da habe ich eine ganz neue Welt kennengelernt.
Wieso hast Du da mitgemacht?
Die ersten zweieinhalb Jahre bei Tchibo hatten mir alles abverlangt. Da wollte ich auch meine Persönlichkeit entwickeln. Es ging dabei auch um das Thema Veränderung: Komm aus deiner Komfortzone – und geh in Grenzbereiche! Krankheit und Tod waren für mich vorher ein ziemliches Tabu gewesen. Und jetzt habe ich mich da rangetraut.
Was hast Du auf der Palliativstation gelernt?
Ich habe den Patienten zum Beispiel das Frühstück gebracht und aus dem Bett geholfen. Nach dem Frühstück wollte ich schnell wieder abräumen und alles fertigmachen. Da haben die Krankenschwestern gesagt: „Thorsten, mach mal langsam! Viele sind gerade das einzige Mal für heute aus dem Bett gekommen. Das Frühstück ist für die eine ganz besondere Zeit – lass sie ihnen.“
Das war neu für Dich, oder?
Ja. Aus dem Management war ich einen ganz anderen Rhythmus gewohnt: zack, zack, zack. Aber dieser Rhythmus, der hat hier nicht funktioniert. Auf dieser Station ging es nicht um Schnelligkeit und Effizienz. Hier waren ganz andere Werte wichtig.
In welchen Momenten hast Du das besonders gespürt?
Am Ende meiner Praktikumswoche hat mich ein Patient gefragt, ob ich ihn unterstützen kann beim Duschen. Intimer geht es nicht. Ihm dabei helfen zu dürfen, das war für mich ein Vertrauensbeweis ohne Ende. Ein Geschenk. Natürlich auch eine Herausforderung. Traue ich mir das zu? Kann ich das – fachlich und zwischenmenschlich? Später ist mir klar geworden, dass diese Erfahrungen eine wichtige innere Vorstufe waren zu der großen Veränderung in meinem Leben, die später kam.
Wie ging es weiter auf dem Weg zu dieser großen Veränderung?
Ich habe festgestellt, dass ich auf dem Weg in den Burnout war. Ich habe gearbeitet wie wild, jeden Tag bis abends um zehn, 60 Stunden die Woche. Und ich habe nur Feierabend gemacht, damit der Sicherheitsdienst auch Feierabend machen konnte. Einmal habe ich einen Kollegen, den ich persönlich sehr mochte, total rundgemacht – nur weil der irgendwas nicht fristgerecht geliefert hat. In einem Seminar habe ich das alles realisiert. Ich habe mich geschämt. Und beschlossen, etwas zu verändern.
Wie?
Ich habe mit mir selber die Verabredung getroffen, dass ich jeden Monat meine Feierabendzeit um eine Stunde nach vorne verlege. Erst habe ich statt um 22 Uhr um 21 Uhr Feierabend gemacht, dann um 20 Uhr – bis ich bei 18 Uhr war. Und als ich dann um 18 Uhr rausging, kamen Sprüche von Kollegen: „Na, heute einen halben Tag frei?“ Alle waren halt gewohnt, dass ich als Letzter da war.
Wie war der Spruch für Dich?
Ich musste kurz schlucken – und ging automatisch in eine Verteidigungshaltung. Erst im Nachhinein habe ich mich gefragt: Warum überhaupt?
Und dann?
Ich habe in den fünf Jahren bei Tchibo viermal den Job gewechselt. Meistens bin ich nach einem Jahr zum Chef gegangen und habe gesagt: „Ich will was Neues machen.“ Das steckt in meiner Struktur: dass ich ständig neue Herausforderungen will. Im fünften Jahr bin ich von Bremen nach Hamburg gewechselt, in die Zentrale, und da lief’s dann nicht gut. Irgendwann habe ich gemerkt: Ich will nicht mehr. Ich bin müde und ausgelaugt, ich sehe den Sinn nicht. Also habe ich bei der Personalabteilung nachgefragt, ob ich ein Sabbatical machen kann. Doch so etwas haben die nicht angeboten seinerzeit. Da habe ich gekündigt.
Wie war diese Entscheidung für Dich?
Emotional habe ich sie spontan gefällt, aber auf einen Rat hin habe ich dann doch noch ein paar Nächte drüber geschlafen. Und nachts kamen dann extreme Ängste: Schmeiße ich nicht meine Existenz weg? Kann ich mich später versorgen? Was mache ich hier eigentlich? Ich hatte ja nichts Neues, ich wollte einfach nur da raus.
Aber bei Deiner Entscheidung bist Du geblieben?
Ja. Und ich habe mir einen Gesprächstherapeuten gesucht, auf eigene Rechnung. Ich habe gedacht: Wenn ich jetzt von 100 auf 0 gehe, dann will ich eine fachliche Begleitung haben. Und mit mir selbst habe ich die Verabredung getroffen: Ein Jahr lang suche ich mir keinen neuen Job. Sonst bin ich viel zu schnell im nächsten Projekt.
Krasser Plan.
Absolut. Das war ein richtig heftiger Einschnitt: dass ich nach fünf Jahren Management-Karriere gesagt habe, ich schmeiß den Kram. Ich habe in dieser Zeit keine Weltreise gemacht, wie viele das machen. Ich war einfach in Bremen, als 37-Jähriger ohne Job. Ich kam aus der Vollbeschäftigung in die große Leere.
Und was hast Du da gemacht?
Ich habe bewusst nichts gemacht. Ich habe die Tage nur verlebt. An den Wochenenden habe ich Party gemacht, wie immer. In der Woche habe ich lange geschlafen und in Ruhe gefrühstückt. Eingekauft. Was gelesen. Und ich bin viel an der Weser spazieren gegangen. Beim Spazieren habe ich gemerkt, dass ich immer langsamer geworden bin. Nach dem einen Jahr war ich so langsam, dass mich sogar die Rentner und die Mütter mit Kinderwagen überholt haben.
Wie kam das?
Ich war einfach total entschleunigt. Ich musste ja nirgends hin.
Wie fandest Du das, dass alle anderen Dich überholt haben?
Ich fand das gut. Aber ich habe im Alltag natürlich auch befremdliche Situationen erlebt. Wenn ich tagsüber irgendwas eingekauft habe, im Buchladen oder so, dann gab’s Kommentare wie: „Ja, schönen Urlaub noch!“ Da hat mir die Gesellschaft gespiegelt: Das ist eigentlich komisch, als 37-Jähriger nicht zu arbeiten. Ich hatte also viele Freiheiten, aber eben manchmal auch ein komisches Gefühl. So hat sich in diesem Jahr einiges verändert in mir.
Was denn?
Am Anfang musste ich ja mit mir selber die Verabredung treffen, dass ich jetzt keinen neuen Job suche. Am Ende hatte ich eine relativ große Gelassenheit, wie’s weitergeht.
Wie ist es dann weitergegangen?
Mir fielen Flyer von einem Hospizverein in die Hände, der eine ehrenamtliche Ausbildung zum Lebens- und Sterbebegleiter angeboten hat. Durch meine Erfahrung auf der Palliativstation war ich dafür offen.
Was hast Du als Begleiter erlebt?
Ich habe drei Menschen bis zu ihrem Tod begleitet, eine Frau besonders intensiv. Ich habe sie über ein halbes Jahr besucht, erst zu Hause, später dann auf einer Palliativstation. Ich habe ihren ganzen körperlichen Niedergang miterlebt. Ich habe es als Bereicherung empfunden, dass diese Frau mich in ihr Leben gelassen hat.
Was hast Du in dieser Zeit gelernt?
Dass es sehr wertvoll sein kann, das Leben vom Ende her zu betrachten. Denn sie hat immer mal wieder mit mir reflektiert, wie ihr Leben gelaufen ist. Und, wie schon früher im Praktikum auf der Palliativstation: dass das Tempo in dieser Welt langsamer ist. Wenn ich zu der Frau kam, war sie oft irgendwann erschöpft. Sie hat dann eine halbe Stunde auf dem Balkon geschlafen, und ich habe einfach weiter dagesessen. Das war wohltuend: dass sie in meiner Gegenwart das Nickerchen machen konnte und dass wir beide kein Problem damit hatten.
Und wie ging es beruflich weiter?
Eine Nachbarin erzählte mir, dass sie eine Coaching-Ausbildung in Hamburg anfängt und dass man das übers Arbeitsamt gefördert kriegen kann. Das klang gut für mich, auf Coaching hatte ich Lust. Also habe ich das angefangen und mich später als Coach selbständig gemacht. Das lief aber nicht so gut. Ich habe es nicht geschafft, daraus eine gute Erwerbsquelle zu machen.
Wie war das für Dich, nachdem Du vorher ja beruflich sehr erfolgreich gewesen warst?
Schwierig. Ich habe in dieser Zeit oft mit mir selber geschimpft. Das war ich halt nicht gewohnt: dass ich keinen Erfolg habe – nach der 1,0 im Abi, dem Doktortitel und den Jahren bei Tchibo.
Wie bist Du mit der Unzufriedenheit umgegangen?
Ich habe mich in den Alkohol geflüchtet, in Partys, in die Ablenkung. Und ich habe mein erstes Buch geschrieben, gemeinsam mit einer Freundin, wenigstens das war positiv. Den Untertitel finde ich heute noch wunderbar: Wertschöpfung durch Wertschätzung.
Und dann?
Die unzufriedene Periode ging mehr als zwei Jahre lang. Dann habe ich eine tolle Frau kennengelernt. Sie wohnte in Den Haag und war örtlich nicht flexibel. Ich schon. Also bin ich nach Den Haag gezogen. Ich musste dringend Geld verdienen, meine Rücklagen aus der Tchibo-Zeit waren total aufgebraucht. An der Hochschule von Den Haag habe ich gleich zwei Jobs gekriegt: als Dozent in Logistik und als Programmleiter für den Risikomanagement-Studiengang.
Schon wieder so viel Arbeit?
Ja. Der Studiengang war schlecht organisiert und es gab tausend Probleme. Ich habe da aufgeräumt. Und wieder 60 Stunden pro Woche gearbeitet. Nach einem Jahr war der Studiengang gerettet, aber ich habe von dem Stress eine Gehörgangsentzündung bekommen. Ein Signal, wie ungesund ich mal wieder mit mir selbst umgegangen war.
Wie war das für Dich, dass Du wieder in die alten Muster zurückgefallen bist – obwohl Du doch jetzt wusstest, wie es besser geht?
Ich weiß gar nicht, ob ich das zu der Zeit überhaupt gemerkt habe. Denn ich habe da ja endlich wieder Applaus und Schulterklopfen gekriegt – und das hatte mir vorher gefehlt. Nach den drei unerfolgreichen Jahren hat mir das unglaublich gutgetan. Es war mir fast wichtiger als das Geld. Ich glaube, ich bin ein Grenzgänger: Ich kann gut 200 Prozent und ich kann gut 0 Prozent, aber alles dazwischen fällt mir schwer auszubalancieren. Und hier habe ich halt mal wieder 200 Prozent gegeben.
Und dann?
Dann habe ich die Beziehung beendet und gemerkt, dass ich in Den Haag ohne Freunde sitze. Also habe ich beide Jobs gekündigt zum nächsten Studienjahr. Parallel bin ich dann angefangen zu schauen, ob ich mir nicht doch noch meinen Traum von einem Job in New York erfüllen kann. Das hat aber nicht geklappt. Und dann hat ein Freund gesagt: Thorsten, wieso machst Du nicht mal langsamer? Also bin ich nach Neuseeland gegangen, in mein zweites Sabbatical.
Einfach so?
Ja, einfach so. Meinen Haushalt habe ich komplett aufgelöst. Ich habe keine Kinder, keine Frau, kein Haus, kein Auto. Da war das nicht so schwer. Ich bin mit einem One-Way-Ticket losgeflogen und habe gedacht: Mal gucken, was kommt, vielleicht bleib ich ja down under.
Und was hast Du da gemacht?
Ich bin einfach mit einem total schrottigen Mini-Camper-Van rumgefahren, zweimal um beide Inseln. Dreimal habe ich für ein paar Wochen Besuch zum Mitreisen aus Deutschland gekriegt. Eine wahnsinnig tolle Zeit.
Und diesmal musstest Du Dir wahrscheinlich keine dummen Sprüche anhören.
Genau. Ich wurde sogar in meinem Sein bestärkt, denn auf den ganzen Campingplätzen hab ich ja lauter andere Aussteiger getroffen. Das fühlte sich alles super an.
Du bist sieben Monate in Neuseeland geblieben. Was hat diese tolle Zeit in Dir verändert?
Ich habe gelernt, den Moment zu genießen. Und ich habe Kleinigkeiten wertschätzen gelernt. Oft bin ich an Stränden spaziert und habe leidenschaftlich Muscheln und Steine gesammelt und in meinem Bus mitgenommen. Weil ich die so schön fand. Ich habe nicht nur einen anderen Umgang mit mir selbst gefunden. Ich habe auch meine Verbundenheit mit der Natur so intensiv gespürt wie noch nie.
Und nach Neuseeland?
War ich mal wieder ein Jahr arbeitslos. Ich bin zu meinen Eltern gezogen, habe Bewerbungen geschrieben und geguckt, was werden kann. Das war eine schwierige Zeit, weil viele gesagt haben: „Was macht der Thorsten denn als Nächstes? Der kann doch nicht monatelang bei seinen Eltern wohnen und keinen Job haben!“ War aber halt so. Nach genau einem Jahr und etwa 60 Bewerbungen hatte ich dann plötzlich zwei realistische Optionen: eine Professur in Kiel und ein Job als Projektmanager bei einem Start-up in Mannheim. Und ich verrückter Kerl habe mich entschieden, beides parallel zu machen, jeweils als halbe Stelle. Also bin ich nach Hamburg gezogen und habe zwei Jobs gemacht, 600 Kilometer voneinander entfernt. Und manchmal war ich wieder in meiner 60-Stunden-Woche. Der nächste Grenzgang.
Vermutlich hat’s wieder nicht lange gedauert bis zur nächsten radikalen Veränderung, oder?
Das stimmt. Ich habe eine neue Freundin kennengelernt und den Job in Kiel gekündigt. Der Stress wurde zu viel. Beim Start-up war der Reiz der ersten ein, zwei Jahre irgendwann auch ein wenig verflogen, und das viele Reisen in den Süden hat mich stark belastet. Also habe ich 2019 auch diesen Job gekündigt.
Solche Schritte würden sich viele nicht trauen – und sie könnten sie sich auch gar nicht leisten.
Mir ist sehr bewusst, dass ich da in einer Luxussituation bin: weil ich keine Verpflichtungen habe, kaum Ausgaben habe und in meinen Jobs so gut verdient habe, dass ich immer wieder von meinen Ersparnissen leben konnte.
Was hast Du nach diesem nächsten Bruch gemacht?
Ich bin mit meiner Freundin fünf Wochen in den Sommerurlaub gefahren, nach Norwegen. Danach fing sie wieder an zu arbeiten, als Lehrerin. Und ich saß da, bei ihr in Berlin. Da kam mir die Idee für mein zweites Buch. Ich wollte immer schon mal die wichtigsten Themen der Welt verstehen und sortieren – und überlegen, was mein Beitrag auf dieser Welt sein kann. Den roten Faden hatte ich relativ schnell klar, und nach einem halben Jahr war das Manuskript fertig. Aber ich war nicht zufrieden damit. Dann war da ja auch noch Corona. Ich bin in eine schwere Krise geraten, im Herbst 2020 war das. Ich war psychisch echt an der Grenze.
Wie hat sich das geäußert?
Ich habe nachts häufig nur noch zwei, drei Stunden geschlafen, weil ich dann wieder Ideen fürs Buch hatte und um drei Uhr aufgestanden bin und am Manuskript weitergearbeitet habe. Obwohl ich mit immer weniger Schlaf nicht mehr recht Herr meiner Sinne war.
Wie bist Du aus dieser Krise wieder rausgekommen?
Ich hatte mich von meiner Freundin getrennt und war erneut zurück zu meinen Eltern nach Mühlen gezogen. Dort habe ich dann einen Monat lang alles zur Seite gelegt. Und ich habe mich wieder in einen neuen Rhythmus gebracht. Ich bin viel spazieren gegangen. Und ich habe lange Gespräche mit einem guten Freund geführt. Dann habe ich den Faden des Buches wieder aufgenommen. Das hat nochmal anderthalb Jahre gekostet, voller Schweiß und Tränen. Aber ich habe es geschafft. In diesem Jahr ist das Buch erschienen: „Vom Ego zum Eco – vom Fußabdruck zum Herzabdruck“.
Wie geht’s Dir jetzt, nach all den Veränderungen?
Mal so, mal so. Was positiv ist: Ich habe sehr viel mehr Ruhe, was die Zukunft angeht, auch wenn ich noch nicht weiß, was mein nächster Job sein wird. Mit jeder Auszeit habe ich mehr Zuversicht und Vertrauen gewonnen, dass schon wieder das Richtige entstehen wird. Gleichzeitig merke ich, dass ich den Ansprüchen der äußeren Welt nicht genüge. Manchmal mache ich den äußeren Druck – was kommt denn jetzt? – zu meinem inneren Druck. Diesen Mix der Gefühle muss ich aushalten.
Was für einen Job suchst Du denn jetzt?
Ich will einen Job mit Sinn. Einen Job mit Herzabdruck – für mich selbst, für meine Mitmenschen, für die Natur, für die Welt. Das ist mir beim Schreiben meines Buches nochmal richtig klar geworden. Ich weiß, da gibt’s nicht so viele Jobs, die passen, und mein kruder Lebenslauf macht es nicht leichter. Ich will auch nicht das Erstbeste annehmen. Ich will einen Job, der wirklich zu mir passt.
Was könnte das zum Beispiel sein?
Ich könnte mir gut vorstellen, bei einem Zukunftsinstitut zu arbeiten, einem Thinktank, der darüber nachdenkt, wie eine lebenswerte Gesellschaft in Zukunft aussehen kann.
Und die Veränderung wird immer Dein Begleiter bleiben, oder?
Ja. Ich bin so eine Art Projektmensch. Ich mache etwas zwei, drei Jahre, und dann kommt wieder ein Bruch. Nach dem Bruch kommt oft eine lange Lücke. Und in dieser Lücke wächst etwas Neues.
Liebe Leserinnen und Leser! Eine Bitte habe ich nun noch: Teilt dieses Interview in allen sozialen Netzwerken, in denen Ihr aktiv seid – ob auf Whatsapp, Instagram, Facebook oder Twitter. Geht ganz einfach – mit diesem Link:
Seid Ihr neu hier und habt meinen Newsletter noch nicht abonniert? Dann tragt einfach hier Eure Mailadresse ein – und Ihr bekommt automatisch alle ein bis zwei Wochen kostenlos meinen neuesten Text. Immer über die Frage, wie Veränderung eine Chance sein kann.
Mein nächster Text über Veränderung kommt in einer Woche.
Bis dahin: alles Gute!
Andreas
Ich wünsche dich viel erfolg met die suche nach eine neue job.
Mit freundlichen grüssen
René Engelen