Na, schon alle Geschenke beisammen? Oder gehört Ihr eher zu denen, die gestern kurz vor Ladenschluss von der Parfümerie über das Schmuckgeschäft in den Bücherladen geflitzt sind, heute noch fix was bei Amazon bestellen – und morgen hoffen, dass der Bote rechtzeitig liefert? Wird ja langsam eng, sind nur noch ein paar Tage bis Weihnachten.
Keine Sorge, hier kommt jetzt keine Predigt über bösen Konsum. Ich will auch nicht unnötig den Stress vergrößern, den wir gerade eh schon alle haben. Im Gegenteil: Ich will mit diesem Text für ein bisschen Entspannung sorgen. Durch einen veränderten Blick auf die Frage: Was ist eigentlich ein Geschenk?
Mit Antworten werden wir zugeschüttet, vor Weihnachten noch mehr als sonst. Ob in der Zeitung oder im Fernsehen, im Radio oder im Internet – überall ruft die Werbung: Hier, hier, hier! Nimm dies, nimm das! Superschnäppchen! Tollste, coolste, einzigartigste Überraschung! Nur das Beste für die Liebsten! Mit Freu-Garantie!
Glitzernde Augen
Und es ist ja auch schön: sich besondere Geschenke auszudenken; Päckchen untern Tannenbaum zu legen; die Spannung zu genießen – und die Freude der Beschenkten, wenn sie sehen, was sie bekommen. Ob Lego Technik, ein Werder-Trikot oder Karten fürs Konzert: Wenn die Überraschung gelingt und Augen glitzern, das hat schon was.
Und wenn nicht? Kein Drama. Denn wir haben schon so viel. Materiell, klar – oft wissen wir kaum, was wir schenken sollen, weil dem anderen nichts mehr fehlt. Aber auch sonst. Wie wär’s, mal kurz die Blickrichtung zu ändern – nicht nach vorn Richtung Weihnachten, sondern zurück aufs vergangene Jahr? Da haben wir schon so wunderbar viel geschenkt bekommen. Und meistens haben wir’s nicht mal gemerkt.
Ein Land ohne Krieg
Was das gewesen sein soll? Hier ein paar Ideen:
Kinder, die gesund sind.
Eltern, die noch leben.
Alles, was wieder geht: Schule, Partys, Treffen – ohne Maske, ohne Angst, ohne Corona-Kurven im Kopf.
Ein Beruf, der erfüllt.
Freunde, die da sind in schweren Momenten.
Ein Land ohne Krieg.
Häuser mit Heizung, Wasser, Strom, nicht zerstört von Putins Mörderbande.
Regen im September – nach der Dürre im Sommer.
Luft ohne Smog.
Ein Staat, der Geld hat, um Bedürftigen zu helfen.
Kumpels, die Kalauer mögen.
Ein eigener Garten.
Hallenbäder, die trotz Energiekrise offen sind.
Ein Leben, so sorgenarm, dass wir kürzlich sogar Zeit und Kraft hatten, uns über das WM-Aus der deutschen Fußballer aufzuregen.
Jeder Mensch kann die Liste für sich gewiss noch verlängern – und schon jetzt ist sie ziemlich lang. Das zu sehen, das verändert etwas.
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!
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Bis zum nächsten Mal: alles Gute!
Andreas