Habt ihr auch gerade manchmal Angst, liebe Leute? Mir jedenfalls geht es so, wenn ich die Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht verfolge. Denn diese Debatte führt zu schmerzhaften Fragen: Muss mein Kind in den Krieg? Müssen wir unser Leben für unser Land riskieren? Was passiert, wenn Russlands Diktator Wladimir Putin auch uns überfällt?
Wir haben verlernt, uns mit diesen Fragen zu beschäftigen. Dass Europa je wieder angegriffen werden könnte, hielten die meisten Menschen in Deutschland in den vergangenen drei Jahrzehnten für undenkbar. Jetzt aber lässt Putin seine Mörderbanden seit mehr als drei Jahren in der Ukraine wüten und rüstet seine Militärmaschinerie für einen großen Krieg. Er und seine Propagandisten machen klar, dass es ihnen keineswegs nur um die Ukraine geht. Und die USA werden uns kaum verteidigen, solange dort Putins Schoßhündchen Trump regiert.
Stärke statt Angst
Ich kann mit diesem Text die Angst nicht wegzaubern. Aber ich will ermutigen, sich von ihr nicht dominieren zu lassen. Denn die Erfahrung zeigt: Angst war im Umgang mit dem ehemaligen KGB-Agenten Putin noch nie ein guter Ratgeber. Hilfreicher sind: Stärke, Härte, Willen, Stolz.
Also: Was können wir tun, um unsere Angst in Stärke, in Härte, in Willen und Stolz zu verwandeln? Ich glaube: Zuallererst können wir uns klarmachen, dass es sich lohnt, unser Land gegen Putin zu verteidigen. Weil dieses Deutschland ein tolles Land ist.
Warum es toll ist? Ein paar Gedanken dazu:
Wir haben ein Grundgesetz, das uns schützt.
Wir können wählen, frei und geheim.
Wir können unsere Meinung sagen, ohne dafür ins Gefängnis gesperrt oder niedergeprügelt zu werden.
Wir können gegen die Regierung demonstrieren – so oft und so laut, wie wir wollen.
Wir haben Pressefreiheit, also Medien, die Missstände und Fehlverhalten der Mächtigen aufdecken und anprangern dürfen.
Wir werden vom Staat unterstützt, wenn wir krank oder arbeitslos werden.
Wir können uns darauf verlassen, dass Gerichte unabhängig urteilen.
Wir können sicher sein, dass die Polizei unser Freund und Helfer ist.
Wir haben Schulen, in denen Kinder zu kritischen Demokraten erzogen werden, nicht zu diktaturhörigen Dummerchen.
All das ist jetzt in Gefahr. All das verachtet Putin. All das will er vernichten.
Natürlich läuft vieles in Deutschland nicht rund. Aber Deutschland ist immer noch eine der am besten funktionierenden Demokratien der Welt. Wer überlegt, von hier auszuwandern, fragt sich bald: Wo ist’s denn besser?
Wie aber soll das konkret gehen, dieses Land und unser Leben zu verteidigen? Wie können wir uns vorbereiten auf das, was droht? Ich glaube: in vielen kleinen Schritten. Jeder Mensch kann dabei helfen.
Alle können sich klarmachen: Die Lage ist ernst. Wir müssen umdenken. Die Frage ist gerade weniger: Was kann mein Land für mich tun? Sondern mehr: Was kann ich für mein Land tun?
Eltern können mit ihren Kindern, sofern sie schon jugendlich sind, überlegen: Könntest du dir vorstellen, Wehrdienst zu machen – oder eher, dich zivil zu engagieren?
Lehrer können mit ihren Klassen über Krieg und Frieden, Demokratie und Diktatur sprechen.
Wählerinnen und Wähler können bei Bundestagsabgeordneten Druck machen, dass sie die beschlossenen Milliarden für die Bundeswehr schnell und zielführend einsetzen – und auch massiv in den Katastrophenschutz investieren.
Behörden können, wie es etwa in Schweden längst passiert, die Bevölkerung in Kursen auf den Kriegsfall vorbereiten.
Alle können auf der Internetseite des Bundesamtes für Katastrophenschutz schauen, was zur Vorbereitung für Katastrophenfälle empfohlen wird.
Alle können sich fragen, ob sie die Bundeswehr nicht lange viel zu negativ gesehen haben. Und womöglich sogar die Rüstungsindustrie. Ist es nicht heuchlerisch, die Werbepartnerschaft des Fußballklubs Borussia Dortmund mit Rheinmetall zu geißeln? Wenn Rheinmetall Waffen herstellt, die wir brauchen, um Europa gegen die Russen zu verteidigen, was ist daran das Problem? Und was wäre die bessere Alternative?
Alle können sich daran erinnern, was uns in der letzten großen Krise, der Corona-Pandemie, stark gemacht hat: Zusammenhalt, Solidarität mit Schwächeren, Rücksichtnahme; alte Netzwerke aktivieren und neue knüpfen; eher an andere als an sich denken; machen statt jammern.
Alle können von den Menschen in der Ukraine lernen. Von ihrem Mut, ihrer Tapferkeit, ihrem Durchhaltewillen. Sie sagen: Wir müssen uns gegen Putin um jeden Preis verteidigen. Denn wenn Putin hier herrscht, ist unser Leben kein Leben mehr.
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Bis zum nächsten Mal: alles Gute!
Andreas
„Wir haben ein Grundgesetz, das uns schützt.“
Schöne Aussage, allerdings schützt uns eine unabhängige Justiz. Die Grundrechte , die nur ein Teil des Grundgesetzes darstellen, sind abwehrrechte des Bürgers ggü. Dem Staat. Das Grundgesetz als solches schützt nicht .
Z.B. Während Corona wurden diese mit den Füßen getreten . Darunter auch die Meinungsfreiheit aus art. 5 GG. Daher : schöner Artikel, schöne strory. Mehr aber auch nicht (leider).