Die Schlagzeilen rund um die Energiewende haben in den vergangenen Monaten wahnsinnig schlechte Laune gemacht. Sie handelten vom Streit in der Ampelregierung, von Ängsten in der Bevölkerung und von der Debatte, ob Wärmepumpen nun Himmelswerk oder Teufelszeug sind. Sie beschrieben auf der einen Seite den alles blockierenden FDP-Verkehrsminister Volker Wissing und auf der anderen Seite die alles blockierenden Aktivisten der Letzten Generation. In dem hysterischen Hin und Her ist aus dem Blick geraten, dass es bei dem Thema um unser Überleben geht. Wenn die Erderhitzung nicht eskalieren soll, muss die Energiewende gelingen.
Deshalb will ich mit diesem Text für einen veränderten Blick auf das Thema werben. Für einen konstruktiven, lösungsorientierten, gutgelaunten Blick. Viel zu oft wird diskutiert, was bei der Energiewende alles nicht geht – dabei geht vieles eben doch. Viel zu oft wird gestöhnt, wie kompliziert die Wende ist – dabei ist sie manchmal auch einfach. Viel zu oft denken Menschen: Was kann ich kleines Licht schon machen? Dabei ist das ganz schön viel.
Zum Beispiel: eine Photovoltaik-Anlage kaufen. Wer ein Haus besitzt, kann sich so ein Ding aufs Dach bauen lassen; wer eine Wohnung gemietet hat, kann sich eins an den Balkon klemmen. Jede Platte, jeder Fortschritt zählt. Klar, das kostet. Aber zahlen wir für ein neues Auto, für eine schicke Wohnzimmer-Einrichtung oder ein fixes E-Bike nicht auch wie selbstverständlich viel Geld? Und wäre das Geld für PV nicht mindestens genauso gut investiert?
Geil, jetzt geht’s voran
Kaum ist die Anlage montiert, macht sie Spaß. Jeder, der schon eine hat, weiß das. Allen, die noch zögern, soll dieser Text Mut machen, sich zu überwinden. Wir brauchen viel Mut gerade, denn die Zeit im Kampf gegen die Klimakrise drängt sehr. Also, los geht’s mit den Pluspunkten des ganz privaten Sonnenkraftwerks.
Eine PV-Anlage lässt einen auch die übelsten Strompreiserhöhungen milde lächelnd ignorieren, weil sie nicht länger relevant sind. Sie ist ein Stinkefinger gegen den Kriegsverbrecher Putin: Fahr zur Hölle mit deiner Energie, wir brauchen sie nicht mehr! Sie gibt ein Gefühl von Stärke, das gegen die Hilflosigkeit in der Klimakrise hilft: Geil, die Sonne scheint, jetzt geht’s voran! Sie lässt einen in der Solar-App täglich verfolgen, wie der Ertrag der Anlage wächst: noch mehr CO2 vermieden, entspricht noch mehr gepflanzten Bäumen.
Spielerei für Technikliebhaber
Eine PV-Anlage schenkt Technikliebhabern eine neue Spielerei, weil sie in der App genau beobachten können, bei welchem Einstrahlwinkel und welcher Wolkendichte zu welcher Uhrzeit die Sonne wie viel bringt. Sie schärft den Blick dafür, welches Gerät im Haus wie viel verbraucht und dass es clever sein kann, Waschmaschine und Spülmaschine mittags laufen zu lassen, weil dann die Sonne am heftigsten ballert.
Eine PV-Anlage gibt auch all jenen Gesprächsstoff, die gern über das reden, was sie zu bieten haben; nur geht’s jetzt nicht mehr um PS unter der Haube, sondern um KWh auf dem Dach. Sie lässt staunen, wie leistungsfähig die Technik heute schon ist – wenn sie selbst an einem eher bewölkten Februartag deutlich mehr Strom produziert, als ein Einfamilienhaus verbraucht. Sie beweist: Technologieoffenheit muss nicht heißen, Veränderungen bis zum Sankt-Nimmerleinstag zu verschieben und erst mal gar nichts zu machen; sie lässt sich hier und heute prima leben – weil ein Teil der Technik, die wir für die Energiewende brauchen, längst praxistauglich funktioniert.
Rendite für die Kinder
Jede frisch montierte Anlage ist ein Vorbild für andere. Je mehr Leute in einer Siedlung eine auf dem Dach haben, desto schneller ziehen andere nach, weil sie merken: Scheint schlau zu sein. So lassen sich auch Skeptiker überzeugen, es entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, und bald wird die Energiewende zum Gesprächsthema bei der Maitour, in der Mittagspause, am Fußballplatz. Und alle ahnen: Klar kann ich nicht im Alleingang die Welt retten. Aber ich kann eben doch meinen Teil dazu beitragen, und es ist gar nicht so schwer wie gedacht.
Überhaupt gibt die PV-Anlage ein gutes Gefühl. Sie hilft allen, die ihren Kindern ins Gesicht schauen wollen, wenn die später mal fragen: Was habt Ihr damals getan, als die Klimakrise zu eskalieren begonnen hat? Die Anlage gibt das Gefühl: Ich bin jetzt nicht mehr nur ein Teil des Problems, sondern auch ein Teil der Lösung – und ich muss dafür noch nicht mal auf etwas verzichten. Ich muss mich nur einmal für eine Investition entscheiden, und ab da wirft sie Rendite ab. Für den eingesparten und eingespeisten Strom – und für die Zukunft unserer Kinder sowieso.
Eine Photovoltaik-Anlage überzeugt also Kopf und Herz, mit Fakten und Gefühlen. So kann sie den Blick auf die Energiewende verändern. Sie zeigt, dass die Wende kein theoretisches Thema für eine ferne Zukunft ist, sondern ein ganz praktisches, für jetzt sofort. Ja, diese Wende steckt voller Tücken, sie muss global kommen, und viele Fragen sind ungeklärt. Aber sie kann im Kleinen eben auch ratzfatz gehen: für PV entscheiden, Firma anrufen, bestellen, draufbauen lassen, zack, fertig.
Blick für nächste Schritte
Und wenn die Anlage erst mal läuft, weitet sie den Blick für mögliche nächste Schritte. Plötzlich werden neue Optionen attraktiv wie eine mit eigenem Strom betriebene Wärmepumpe oder ein E-Auto. Vielleicht fragt manch einer auch in der örtlichen Politik nach, warum nicht schon auf sehr viel mehr öffentlichen Gebäuden PV-Anlagen montiert sind – und bringt die Wende so voran.
Klar, natürlich ist auch diese Technik nicht perfekt. Wenn es den ganzen Tag aus düstersten Wolken in Strömen gießt, dann hat auch die beste PV-Anlage der Welt keine Chance. Aber mal ehrlich: Solche Tage sind doch selten. Es kommt kaum mal vor, dass man abends denkt: Das mit dem Strom aus der Sonne, das war heute ja nicht so doll – sondern eher Solar la.
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Wegen der Sommerferien kommt mein nächster Text über Veränderung ausnahmsweise erst in drei Wochen.
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Andreas